Mit vollen Segeln auf Kurs: Der Bodensee als Mekka für Wassersportler

Segelschiffe auf dem Bodensee
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Der Bodensee ist mit seinen 536 qm der drittgrößte See Mitteleuropas. Es scheint dabei, dass kein Stückchen seiner gewaltigen Uferlänge von 273km ungenützt geblieben sind, denn rund um das gesamte „Schwäbische Meer“ locken unzählige Angebote professionelle Wassersportler, ebenso wie neugierige Touristen an seine Ufer. Von zahlreichen Wandertouren und familiären Badeausflügen, über Kite- und Windsurfen sowie Wakeboarden bis hin zu Kanu- und Tauchtouren: Der Bodensee ist für sein breites Spektrum an Urlaubs- und Wassersportmöglichkeiten bekannt. Ein wahres Mekka jedoch ist er allem voran für Segler, denn in dem von drei Staaten verwalteten See gibt es eine Vielzahl von Segelschulen, die Kurse für Anfänger und Profis anbieten und zur Ausstellung eines Segelscheines nach bestandener Prüfung und zum Verleih von Booten und Equipment autorisiert sind.

Segel setzen im Schwäbischen Meer

Der Bodensee ist mit seiner günstigen Lage inmitten unberührter Natur und der facettenreichen Atmosphäre prädestiniert für den Segelsport. Österreich, Deutschland und die Schweiz haben sich auf gemeinsame Richtlinien bezüglich des Segelscheines, das Schifferpatent Klasse D für alle Segelboote mit über 12 qm Segelfläche, der für den Bodensee eigens ausgestellt wird, geeinigt. Man ist somit mit einem Schein in allen drei Ländern gleichermaßen dazu berechtigt, mit dem Segelboot den Bodensee zu befahren.

Rund um den See haben sich zahlreiche Anbieter auf Segelkurse und das Abnehmen der Segelschein- Prüfung spezialisiert, sodass für jeden Beherrschungsgrad Kurse abgehalten werden.

Segeln auf dem Bodensee ohne eigenes Boot ist problemlos möglich. In der Regel ist es jedoch unkomplizierter für die Zeit des Aufenthaltes oder die geplanten Touren ein Segelboot zu chartern, da Tageszulassungen häufig nicht ausgestellt werden. Für geübte Segler, die jedoch nicht den adäquaten Schein besitzen, bieten manche Anbieter auch scheinfreie Boote, die gechartert werden können.

Rauf aufs Brett: Stand-up-Paddling, Wind- und Kitesurfen am Bodensee

Die natürliche Kulisse des Bodensees lädt seine Besucher zu sportlichen Aktivitäten unterschiedlichster Ausformung ein. Ob eine Tour auf dem Stand- up- Paddle (SuP) im Morgengrauen, SuP- Yoga oder ein Gruppenausflug auf dem Trendsportgerät mit Paddel: sowohl Neulingen als auch erfahrenen Stand-up-Paddlern bieten sich rund um den Bodensee zahlreiche Möglichkeiten mit dem eigenen, oder einem ausgeliehenen Brett in See zu stechen. Aber auch für Anhänger des Surfsports herrschen günstige Bedingungen am Bodensee, denn an gewissen Stellen ist es kaum einmal windstill, sodass man nicht nur als Profi, sondern auch als Anfänger seinen Spaß am Sport ausleben kann. Die ansässigen Surfschulen bieten individuelle Kurse und sind zum Großteil auch autorisiert Surfscheine auszustellen, sobald der Kurs absolviert und die Prüfung erfolgreich abgeschlossen wurde. Für Surfscheinbesitzer ist es dann keine Schwierigkeit mehr, sich an zahlreichen Stellen rund um den See Equipment auszuleihen. Dabei ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich über verschiede Surfoasen zu informieren, da der See über eine facettenreiche Kulisse verfügt, von der man nicht nur einen Aspekt sehen sollte.

Wanderweg mit Bodensee-Panorama
Wanderweg mit Bodensee-Panorama – Foto: marckunze1 / depositphotos.com

Mystische Unterwasserwelt: Auf Tauchgang im Bodensee

Der Bodensee ist keinesfalls ein Hot- Spot für Tauchneulinge. Einige Stellen des Sees sind für die schroffen Felsen, schlechte Sicht in der Tiefe und eisige Temperaturen bekannt. Für professionelle sowie gutgeschulte Taucher bietet der See aber eine atemberaubende Unterwasserwelt, die sich allem voran durch die hunderten Wracks, die am Grund des Sees auf attraktionshungrige Begutachter warten, auszeichnet. Allein im baden-württembergischen Teil des Bodensees befinden sich über 300 gesunkene Schiffe am Meeresgrund, welche gerne von Tauchergruppen besucht und erforscht werden.

Das Ruder rumreißen: Kanutouren am Bodensee

Die naturbelassene Umgebung des Bodensees, lädt auch zu Entdeckungstouren über der Wasseroberfläche allein oder in der Gruppe ein. Neben der Möglichkeit sich stunden- oder tageweise ein Kanu auszuleihen werden auch geführte Kanutouren angeboten, bei denen ein geschulter Guide den Besuchern die sehenswertesten Plätze verrät und auch das eine oder andere interessante Faktum über den See, seine geographischen Begebenheiten und seine Geschichte verrät.

Neben den für Anfänger konzipierten Kursen haben jene Touristen, die über ein eigenes Kanu verfügen, die Option vom Ufer diverser Campingplätze aus in See zu stechen und sich selbst eine Route zu suchen.

Unabhängig von der Erfahrung im Kanufahren sollte man sich aber nicht zu weit vom Ufer entfernen, da plötzlich auftretende Gewitter und Stürme keine Seltenheit sind. Wichtig ist daher auch, auf dem Bodensee das richtige Kanu zu verwenden. Ein hochwertiges Seekajak, welches für Küstengewässer geeignet ist, ist auch für den Bodensee optimal. Es trotzt Wind und Wellen recht gut, so dass man nicht, wie bei einem Kanadier, auf ruhiges Wasser angewiesen ist (was nun keine Aufforderung ist, zu weit rauszufahren).

Und ist der See zu Ende, fahren fährt man eine Wende

Bis ans Ende des drittgrößten Sees Mitteleuropas wird man wohl meist nicht mit dem Segel- oder Motorboot gelangen. Langeweile kommt bei Wassersportfans am Bodensee sicherlich nicht auf. Dafür sorgt auch die kreative Vielfalt von Events, die regelmäßig abgehalten werden. Zahlreiche Segelregatten laden begeisterte Segler zum Mitmachen ein und bieten die Möglichkeit mit anderen Wassersportbegeisterten in Kontakt zu kommen und sich in der Gruppe dem Hobby hinzugeben. Auch vom Ufer aus sind die Regatten, denen sich viele Teilnehmer anschließen, ein Spektakel- doch wer will da schon nur zusehen? Rauf aufs Wasser ist die Devise!