Wanderung durch die Wutach-, Gauchach- und die Engeschlucht

Wanderung durch die Wutachschlucht
Foto: Alhoger84 / depositphotos.com

Die Wutachschlucht zählt zu den bekanntesten und zugleich auch größten Schluchten im Schwarzwald. Um möglichst viel von der herrlichen Landschaft im Südschwarzwald erleben zu können, sollten Sie sich unbedingt für den 3-Schluchten Pfad entscheiden.

Kurz und knapp: Der 3-Schluchten-Pfad:

  • Start: Wanderparkplatz Bachheim
  • Länge: rund 10 Kilometer
  • Dauer: ca. 4 bis 4,5 Stunden
  • Mittlerer Schwierigkeitsgrad
  • Gutes Schuhwerk erforderlich
  • Nicht für Kleinkinder geeignet
  • Führt durch die Wutach-, die Gauchach- und die Engeschlucht

Parken an der Drei-Schluchten-Halle

Der Wanderparkplatz ist sehr gut ausgeschildert, sodass Sie direkt an der Drei-Schluchten-Halle in Bachheim parken können. Das erste Stück der Wanderung beginnt direkt am Wanderparkplatz, denn es führt recht sachte bergab an diesem vorbei bis das Gefälle letztendlich hinunter zur Wutachschlucht immer stärker wird.

Wanderung durch die Wutachschlucht

Am Ende des Abstieges treffen Sie auf eine nicht beschilderte Kreuzung. Hier biegen Sie am besten nach links ab, denn der in diese Richtung folgende Weg flussabwärts entlang der wenig Wasser führenden Wutach ist unglaublich herrlich anzusehen. Der sogenannte Schluchtenweg, wie dieser Abschnitt genannt wird, ist völlig zu recht ein sehr beliebter Wanderweg, sodass Ihnen auch in den frühen Morgenstunden oder bei herbstlichen Temperaturen zahlreiche Wanderer entgegen kommen.

Diesem Weg folgen Sie nun bis zur nächsten Gauchachmündung. Das unglaublich herrliche Panorama lädt immer wieder dazu ein, kurze Pausen einzulegen, um ein paar schöne Fotos zu schießen. Die Luft ist vollkommen klar und frisch, das Wasser mal zur Rechten und mal zur Linken, der Wald, der ein erfrischendes Gefühl verleiht – Alles in allem ein wunderschöner Wanderweg.

Fakten zur Wutachschlucht:

  • wilde unberührte Landschaft mit schroffen Kalksteinwänden und außergewöhnlicher Pflanzenwelt
  • Engtal im Verlauf der oberen Wutach
  • 3 schluchtenartige Abschnitte
  • durchschneidet die südliche Baar
  • Schluchten sind bis zu 170 Meter tief und teilen sich auf ca. 33 Kilometer Fußlänge auf
  • Teil des Naturparks Südschwarzwald
  • Länge der unterschiedlichen Schluchtenstrecken: obere Schlucht 9 km, mittlere Schlucht 7,5 km und untere Schlucht 3,5 km
  • Nebenschluchten: Haslachschlucht 3 km, Rötenbachschlucht 2,5 km, Reichenbachschlucht 1,5 km, Lotenbachklamm 1 km, Hirschgraben 1 km, Gauchachschlucht 4,5 km, Engeschlucht 2 km und Schleifebächle 1,5 km
  • durch Tiefenerosion entstanden
  • durch Sackungen, Erdrutsch und Felsstürze verlor die Schlucht etwas an Tiefe
  • ausgeprägte Artenvielfalt: 1.200 der 2.800 in Süddeutschland vorkommenden Gefäßpflanzen sind genau hier anzutreffen, mehr als 10.000 Wirbel-, Glieder- und Weichtiere, 80 verschiedene Vogelarten, Fledermäuse, zahlreiche Käfer und Zweiflügelarten sowie 590 Großschmetterlingsarten

Geschichte: Das Wichtigste kurz zusammengefasst:

  • 1596 gab es die erste urkundliche Erwähnung der Schattenmühle, diese ist allerdings seit dem Jahr 1968 komplett stillgelegt und als Gasthaus umfunktioniert worden
  • 1840 wurde das Badehaus bei Bad Boll errichtet
  • 1887 erfolgte der Ausbau des Badehauses zum anerkannten Kurbetrieb
  • 1894 wurde die Einrichtung vom Fishing Club Limited London erworben und später wieder weiter verkauft
  • 1904 entstand der erste hochwassersichere Weg zwischen Bad Boll und der Wutachmühle
  • 1939 wurden weite Teile der Schlucht als Naturschutzgebiete deklariert
  • 1975 brennt das gesamte Hauptgebäude des Kurbetriebes nieder
  • ab 1977 wird es daher nur noch als Stützpunkt für Wanderer genutzt
  • 1989 kam es zu einer Erweiterung der Naturschutzgebiete
  • seit 1991 gilt auch das Gelände des damaligen Kurhauses als Naturschutzgebiet, die restlichen Gebäude wurden abgetragen

Wanderung durch die Gauchachschlucht

An der Gauchachmündung schließlich überqueren Sie den Kanadiersteg. Hierbei handelt es sich um eine sehr beeindruckende, überdachte Brücke mit unglaublich dicken Balken. Der anschließende Weg zur Gauchachschlucht hat zwar landschaftlich eher weniger Spektakuläres zu bieten, ist aber aufgrund der zahlreichen Schilder mit Informationen zum Wald, zu den Bäumen und mit Sprüchen sowie Anekdoten trotzdem sehr spannend. Standen im ersten Drittel der Wanderung in erster Linie die Wutach und die unglaublich großen Feldwände im Fokus, so ist es hier der wunderschöne Wald. Von hier aus haben Sie nun immer wieder kleine, sehr urig wirkende Brücken zu überqueren, was den Weg zusätzlich sehr spannend gestaltet. Kurze Zeit später erreichen Sie das Naturfreundehaus „Burgmühle“ – dort können Sie bei Lust und Laune gemütlich einkehren.

Wanderung durch die Engeschlucht

Jetzt folgt das letzte Drittel der Wanderung entlang des fast völlig ausgetrockneten Tränkenbaches. Dieser soll wohl einen unterirdischen Niedrigwasser-Abfluss besitzen. Die Engeschlucht ist geradlinig und wie der Name bereit vermuten lässt, recht schmal. Der Wanderweg ist aber noch deutlich schmäler und wird zunehmend auch immer feuchter. Für Actionlustige ist nun einiges geboten, denn der Weg führt nun fast die ganze Zeit an der steil abfallenden Böschung entlang.  An der Schlucht angekommen, werden Sie erstaunt sein, denn sie wirkt märchenhaft, ein wenig unwirklich und geheimnisvoll aber ist dennoch wunderschön. Ganz oben erwartet Sie dann der Mühlstein, dieser dient als Erinnerung an die Erschließung der Schlucht vor rund 40 Jahren. Der Rest des Weges verläuft dann recht entspannt in Richtung Bachheim. Anfangs noch durch den Wald und dann entlang der Straße bis Sie letztendlich wieder an der 3-Schluchten Halle ankommen, wo Ihr Auto bereits auf Sie wartet.

Wissenswert – Weitere Wanderziele: Neben dem Drei-Schluchten-Pfad und seinen Sehenswürdigkeiten zieht es Wanderer auch an kleinere Punkte. Diese rechtfertigen zwar keinen eigenen Ausflug, lassen sich aber wunderbar in einen Wandertag integrieren. So zum Beispiel das Räuberschloss, welches über bekannte Wanderwege erreicht werden kann.

Fazit zum Drei-Schluchten-Pfad

Diese Wanderung mit Ihren rund 10 Kilometern hat es durchaus in sich. Sie ist aber äußerst abwechslungsreich und vor allem in den ersten beiden Drittel wunderschön. Das letzte Drittel durch die Engeschlucht ist dagegen recht anstrengend und erfordert ein hohes Maß an Konzentration sowie Ausdauer. Die gesamte Strecke nimmt rund 4 bis 4,5 Stunden in Anspruch, ohne dabei allerdings zu trödeln.