Der Himmelssteig: Deutschlands „schönster Wanderweg“ und Schwarzwald pur

Wandern im Schwarzwald
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Der Himmel im Schwarzwald hängt hin und wieder tief. Auf dem Himmelssteig bei Bad Peterstal-Griesbach ist es dann nicht weit, bis ins feuchte Grau, das zwischen den sich vielen dunklen abzeichnenden Fichten und Kiefern steht. Die einen sagen völlig klar, Schwarzwald halt, trist und düster. Doch an einem sonnigen und heißen Sommertag schätzen Wanderer die Kühle seiner Höhen und Täler. Und der Himmelsteig, mit seiner Länge von 10,5 Kilometern und 533 Höhenmetern ist eine Tour, die sich insbesondere für warme Sommertage empfiehlt, denn fast über die gesamte Distanz bleibt man nahezu durchgehend im angenehmen Schatten hoher Wipfel.

Das Wichtigste kurz zusammengefasst:

  • Länge der Strecke: ca. 10,5 Kilometer
  • Schwierigkeitsgrad: eher anspruchsvoll
  • Charakter: Waldwege, Wiesenpfade, Naturpfade und wurzelige Fußpfade
  • Wanderdauer ohne Pausen: ca. 4 bis 4,5 Stunden
  • Start und Ziel: Wanderportal Himmelsteig Bad Peterstal

Genießer-Pfad Himmelssteig für Höhenverliebte – Kurzbeschreibung:

Bad Peterstal bietet mit dem Himmelssteig den dritten *Premiumwanderweg an. Zertifiziert wurde er im September 2016, die offizielle Einweihungsfeier fand aber erst im Frühling 2017 statt. Auf rund 10,5 Kilometer Länge lässt sich Natur pur hautnah erleben. Die wunderschöne aber dennoch auch anspruchsvolle Rundwanderung beginnt und endet jeweils am Wanderportal Himmelssteig in Bad Peterstal. Für den ersten atemberaubenden Ausblick müssen ca. 225 Höhenmeter überwunden werden. Von hier aus sieht man von einer langen Weißtannenbank bis ins obere Renchtal. Die Hälfte der Wanderroute ist am Holchen-Wasserfall geschafft. Für den zweiten recht steilen Anstieg bis zum sogenannten Himmelsfelsen mit Blick ins Tal müssen rund 100 Höhenmeter bewältigt werden. Der sehr gut beschilderte Wanderweg zeichnet sich durch überwiegend naturbelassene Waldwege, Wiesenpfade und Fußpfade aus. Zahlreiche schattenspendende Laub- und Nadelwälder, herrliche Ausblicke und das leise Wassergeplätscher der Bachläufe lassen die meisten Wanderer den stressigen Alltag vergessen und zur Ruhe kommen.

*Premiumwanderweg – Definition: Damit sich ein Wanderweg für einen Premiumwanderweg auszeichnen kann, muss er insgesamt 34 Kriterien erfüllen. Erst dann darf ihm das sogenannte „Deutsche Wandersiegel“ verliehen werden. Für die Aufnahme werden für jeden Wegkilometer fast 200 unterschiedliche Merkmale verlangt. Demnach spielen zum Beispiel die Landschaft, das Wegformat, kulturelle Sehenswürdigkeiten und zivilisatorische Barrieren, das Wanderleitsystem und die Makrostrukturen des Umfelds eine wichtige und entscheidende Rolle, wenn es um die Verleihung des „Deutschen Wandersiegels“ geht.

Die wichtigsten Standorte am Himmelsteig:

  • Das Wanderportal Himmelssteig
  • Die Himmelsbank
  • Bistrich 660 m üNN
  • Der Paradiesfels
  • Der Holchen-Wasserfall 872 m üNN
  • Der Himmelsfelsen
  • Das Palmspring

Ausführliche Beschreibung der Wanderroute „Himmelssteig“

Start am Wanderportal Himmelssteig

Direkt zu Beginn der Genusswanderung begeben Sie sich auf einem breiten bemoosten Fußweg in den schattenspendenden Mischwald. An besonders heißen Sommertagen ist das natürlich mehr als erfreulich, zumal auf den ersten 3 Kilometern bis zur Himmelsbank mehr als 200 Höhenmeter Anstieg bewältigt werden müssen. Schritt für Schritt windet sich der Wanderweg empor. Nach rund 1,4 Kilometern öffnet sich der Wald und die erste Himmelsliege erwartet Sie. Der Blick ins Tal ist atemberaubend und auch die Renchtalberge lassen sich hier vollkommen unverdeckt bewundern.

Ob Kastanien-, Tannen-, Buchen- oder Fichtenbäume, der Wald zeigt sich auf der gesamten Wanderroute enorm abwechslungsreich und vielfältig. Naturbelassene schöne, wurzelige, moosige, felsige oder vergraste Pfade lassen Sie die Natur hautnah erleben. Zahlreiche Bänke und Himmelsliegen laden immer wieder zum Entspannen und Verweilen ein. Ebenso erwähnenswert ist die hervorragende Beschilderung – so ist ein Falschlaufen nahezu unmöglich.

Zählen Sie zu den aufmerksamen Wanderern, wird Ihnen vermutlich auch nicht entgehen, dass Ihnen auf dem Genießer-Pfad Himmelssteig für Höhenverliebte immer wieder mal der Landwirtschaftliche Lehrpfad und der Renchtalsteig auf der dritten Etappe begegnen.

Die langersehnte Himmelsbank

Nach einem ausgedehnten Aufstieg biegen Sie nun rechts zu einer Wiese ab. Sagenhafte 22,5 Meter lang ist sie, die sogenannte Himmelsbank. Nun genießen Sie einen unverdeckten Ausblick auf die Berge und Täler des Renchtals.

An einem Tiergehege entlang umgehen Sie anschließend auf einem Wiesenpfad die wenigen Wohnhäuser am Überskopf. Eine kleine Sitzgruppe und die nächste Himmelsliege laden am oberen Waldrand zu einem sonnenverwöhnten Päuschen ein.

Der Paradiessteig

Beim Umrunden des Tals stoßen Sie unweit des Paradieshofes auf den Paradiessteig. Hierbei handelt es sich um einen knapp 2 Kilometer langen ausgeschilderten Rundweg. Die zahlreichen Aussichtsbänke laden dazu ein, die idyllische Ruhe zu genießen.

Der Paradiesfels

Nun wechseln Sie die Talstraße und wandern auf einem schmalen Pfad durch den Buchenwald talabwärts. Der Paradiesfels ragt hervor und verspricht einen wunderbaren Blick auf die gegenüber liegende Talseite von der Sie gerade kommen. Ihn zu erklimmen erfolgt natürlich stets auf eigene Gefahr. Daneben befindet sich eine kleine Sitzgruppe – hier können Sie die Stille noch einmal in vollen Zügen genießen und wortwörtlich aufsaugen.

Der Holchen-Wasserfall

Das leise plätschernde Gebirgsbächlein kündigt den immer lauter werdenden Holchen-Wasserfall an. Über zwei Kaskaden fällt er mitten in den Wald knapp 8 Meter herunter. Nun haben Sie die Hälfte der Wanderroute hinter sich gebracht. Im Bach befinden sich Erfrischungsgetränke, die sich jeder gegen eine kleine Spende nehmen kann. Um allerdings das absolute Highlight des Himmelssteigs genießen zu können, müssen Sie nochmal rund 100 Höhenmeter überwinden.

Der Himmelsfelsen

Ein schmaler Pfad windet sich auf rund 500 Metern den steilen Berg hinauf. Oben angekommen erhebt sich über Ihnen eine karge Felswand. Über Ihnen posiert der Himmelsfelsen und lädt zu einer kurzen Pause auf dem Rastplatz ein. Von hier aus können sie wieder auf die andere Talseite sehen, von der Sie gerade gekommen sind. Ein unwüchsiger Pfad führt Sie durch die Felsenlandschaft bergauf und mündet schließlich in einen Forstweg. Allerdings zweigen Sie gleich wieder rechts ab auf den nächsten Fußweg. Dieser führt quer durch den Bergwald und Meter für Meter verlieren Sie an Höhe.

Das Palmspring

Auf einer weiteren Himmelsbrücke oberhalb des Palmspring lässt sich nochmal eine kleine Vesperpause einlegen. Das Palmspring war zu damaligen Zeiten ein Höhengasthaus, heute dient es als Gruppenhaus. Es ist ein Selbstversorgerhaus und bietet Platz für bis zu 100 Personen. Das Palmspring lassen Sie anschließend zu Ihrer Linken liegen und wandern zwischen den Weidenwiesen in den Wald hinein. Noch einen kurzen Blick auf die Schwarzwaldhöhen bevor es auf einem häufig von Farn umsäumten Waldpfad bergab geht. An einem Forstweg angekommen folgen Sie dem Himmelssteig-Wegweiser auf Holzstufen zu einem naturbelassenen Waldpfad. Das idyllische Bergbachtal mit saftig grünen Sträuchern, Moss bedeckten Felsen und ein leises Wassergeplätscher begleitet Sie nun ein ganzes Stück weit, bis sich der Wald letztendlich lichtet. Über einen bemoosten Pfad gelangen Sie zu einem Holzlagerplatz. Anschließend beginnt ein naturbelassener wurzeliger Pfad und in sanften Schwingungen bergauf und bergab können Sie den Duft des Nadelwaldes genießen.

Der Talblick

Gemütlich und entspannt geht die lange Wanderung dem Ende zu. Auf Wald- und Wiesenwegen erblicken Sie schon bald die ersten Häuser des Ortes im Tal. Dicht aneinander gereiht befinden sich die Hänge des Schwarzwaldes. Eine letzte Himmelsbank mit Rastplatz und Getränkebrunnen gibt Ihnen nochmal die Gelegenheit die angenehmen Strahlen der Abendsonne zu genießen. Bad Peterstal liegt vor Ihnen und somit auch der Parkplatz. Nur noch wenige Meter durch den Wald bergab zum Wanderportal Himmelsteig und das Ziel ist erreicht.