Bergwerk Hoffnungsstollen

Hoffnungsstollen mit Schienen
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Den Schwarzwald unterirdisch erkunden – Das Bergwerk Hoffungsstollen.

Wo der 1.263 Meter messende Gipfel des Hochkopfes den Blick auf die Schweizer Alpen und die Vogesen freigibt, liegt mit Todtmoos ein bezauberndes Örtchen im Naturpark Südschwarzwald. Der heilklimatische Kurort besticht mit seinen satt grünen Tälern, von Wäldern bedeckten Bergen und Bächen, deren Wasser kaum reiner sein könnte.

Seit über 750 Jahren im süddeutschen Raum ein bedeutendes Ziel für Marienwallfahrten, beherbergt die beschauliche Gemeinde neben der barocken Wallfahrtskirche „Zu unserer lieben Frau“ einige spannende Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören auch die Sternwarte und das Schaubergwerk Hoffnungsstollen.

Vom Zufallsfund zur Bergbaugemeinde – Todtmoos

Auf ihren Weidegründen fanden zwei Bauern 1798 Brocken erzhaltigen Gesteins. Die cleveren Landwirte sicherten sich die Bodenschürfrechte und von da an wurde Magnetkieserz im Tagebau abgebaut. Erst einige Jahre später wurde entdeckt, dass im darunter liegenden Granitfels auch das seinerzeit wesentlich wertvollere Nickelerz zu finden ist. Dieses ließ sich jedoch nur durch die Einrichtung eines Bergwerks gewinnen, was größere Investitionen durch die neuen Eigentümer der weitläufigen Grundstücks erforderte. Noch bis 1937 wurde in mehreren Stollen gearbeitet, bis der Betrieb wegen der fallenden Erzpreise aufgegeben werden musste.

Seit 2000 eine spannende Familienattraktion – das Bergwerk Hoffungsstollen

Ende der 1990er Jahre wurde aus historischem Bewusstsein entschieden, die Bergwerksanlage aufzuräumen, zu sichern und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine Priorität war, dass die Stollen auch von Familien mit Kleinkindern bequem zu erreichen sein müssen und soweit möglich, auch von Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Dank der Unterstützung von Historikern und Bergbauingenieuren gelang es, aus dem Hoffnungsstollen eines der spannendsten Schaubergwerke Süddeutschlands entstehen zu lassen.

Mehr als 500 Meter in verschiedenen Stollen stehen zur Besichtigung frei. Darüber hinaus sind die teils recht primitiven Werkzeuge der Kumpel ausgestellt, genau wie deren Arbeitskleidung. Kinder können sich als Bergmann verkleidet auf Entdeckungstour begeben. Dabei ist besonders die Kreuzung der Stollen interessant, denn dort lässt sich sehr gut erkennen, wie schwierig es war, dem harten Granitfelsen jeden einzelnen Zentimeter abzuringen – ohne Maschinen oder Sprengstoff.

Erze und Katzengold im Bergwerk Hoffungsstollen

In den Felsspalten im Granit schimmern die Erze, und stellenweise leuchtet die Decke golden im Schein der Untertagebeleuchtung. Doch reich können Besucher nicht werden, denn was dort so verführerisch glänzt ist falsches Gold, auch als Katzengold oder Narrengold bekannt.

Tipps für den Besuch unter Tage

Das Schaubergwerk Hoffnungsstollen liegt idealer Weise genau auf einer Wanderroute. Diese führt von der Wallfahrtskirche in die südlichen Ausläufer des Hauskopf, quasi immer am Ufer des Totenbuch entlang. Der gut ausgebaute Weg ist kinderwagentauglich, wird aber auch von Mountainbikern als Zubringer in die Bergwelt genutzt. Alternativ steht ein großzügig bemessener Parkplatz zur Verfügung, kaum fünf Minuten Fußweg vom Eingang zum Stollen entfernt.

Es ist ratsam, warme Kleidung mitzunehmen, auch wenn im Hochsommer keine Wolke den Himmel ziert. Im Stollen herrschen permanent um frische 8° Celsius und obendrein ist die Luftfeuchtigkeit recht hoch. Ebenso sollte festes Schuhwerk selbstverständlich sein, denn der Fußboden der Stollen wurde naturbelassen. Personen mit Bewegungseinschränkungen, auch Rollstuhlfahrer können die Schachtanlage lediglich im Basisstollen besichtigen. Die beiden höher gelegenen Stollen sind nur über eine Wendeltreppe erreichbar, die allerdings recht komfortabel gestaltet wurde.