Badischer Jakobsweg

Hinweisschild Jakobsweg
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Was wäre eine Seite mit dem Titel badischewanderungen.de ohne einen Artikel über den Badischen Jakobsweg. Der Begriff Jakobsweg ist als Pilgerroute in aller Munde. Jede Region verfügt im Grunde über ihren eigenen Jakobsweg: so mag es zumindest auf den ersten Blick erscheinen. Einer davon ist der Badische Jakobsweg, der in drei Teile getrennt werden kann: Nord, Mitte und Süd. Gemeinsam ist den Jakobswegen, die ihren Ursprung in den historischen Pilger- und Handelswegen der vergangenen Jahrhunderte haben, dass sie als Verbindungsrouten nach Santiago de Compostela fungieren – so auch der Badische Jakobsweg. Daneben ist der Badische Jakobsweg auch ein Zubringer zu weiteren deutschen Pilgerrouten.

Überall Pilgerrouten in Deutschland

Den Überblick über deutsche Pilgerrouten zu behalten ist gar nicht so einfach, denn es gibt inzwischen mehr als 30 verschiedene Jakobswege in Deutschland. Am Ende führen sie alle nach Santiago de Compostela, wenn auch nicht immer auf ganz direktem Weg. Oftmals gilt auch: der Weg ist das Ziel, und die Jakobswege führen die Pilger im Zick-Zack durch die gesamte Bundesrepublik.

Der Badische Jakobsweg und seine Verknüpfungen mit weiteren deutschen Pilgerrouten

Der Badische Jakobsweg beginnt in Laudenbach und ist direkt mit dem Jakobsweg Rothenburg-Speyer verbunden. In Schutterwald lässt sich vom Kinzigtäler Jakobsweg in den Badischen Jakobsweg einsteigen. Am Endpunkt des Badischen Jakobswegs in Breisach im Schwarzwald schließlich treffen die badischen Pilger mit denen des Jakobswegs Rothenburg-Rottenberg-Tann zusammen.

Pilgern auf 320 Kilometer und über 17 Etappen

Wer den Badischen Jakobsweg in seiner Gesamtheit begehen möchte, wird eine Weile unterwegs sein. Denn von Laudenbach bis nach Breisach durchwandert man satte 320 Kilometer Wegstrecke. Die Strecke kann in 17, oder auch mehr, Etappen unterteilt werden. In Laudenbach steigen Pilger so richtig in den nördlichen Teil des Pilgerweges ein. Von hier aus geht es über Weinheim bis nach Heidelberg. Über Malsch und Bruchsal folgt man dem Weg nach Ettlingen, wo der Nordteil des Badischen Jakobsweges endet. Der mittlere Teil führt weitere über die Stadt Baden-Baden bis nach Offenburg, wo sich der südliche Teil der Pilgerroute anschließt. Von hier passieren die Wanderer Lahr und Rust bis der Weg in Breisach am Rhein endet.

Die Beschaffenheit der Pilgerroute

Die Strecke ist weitestgehend flach gehalten und verläuft entlang der badischen Rheinebene. Auf Grund der einfachen Streckenbeschaffenheit ist die Wanderung auf dem Badische Jakobsweg auch für ältere Familienmitglieder und Kinder mit der richtigen Ausrüstung sehr gut geeignet. Die Wegbeschaffenheit ist abwechslungsreich. Man wandert auf Feld- und Waldwegen, Schotter und Asphalt. Oftmals führen die Streckenverläufe durch die reizvollen Weinberge der Region. Körperlich ein wenig anspruchsvoller, als die anderen Teile, ist der nördliche Abschnitt des Badischen Jakobsweges.

Immer der gelben Muschel auf blauem Grund nach

Alle Jakobswege in Europa verfügen über das gleiche, sehr einprägsame, Wegzeichen. Pilger finden immer den richtigen Weg, wenn sie der gelben Muschel auf blauem Grund folgen. Dennoch schadet es nicht sich zur Orientierung mit einem Wanderführer oder einer Streckenkarte auszustatten. Denn an einigen Stellen teilt sich der Badische Jakobsweg die Streckenführung mit weiteren Wanderwegen wie zum Beispiel dem Ortenauer Weinpfad. Dies kann, speziell bei noch unerfahrenen Pilgern, für Verwirrung sorgen. Die Teiletappen haben eine Länge von zwölf bis 28 Kilometer und enden sinnhafterweise jeweils in Orten oder nahe Klöstern, in denen es Unterkunftsmöglichkeiten für Wanderfreunde gibt.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten am Wegesrand

Wer unterwegs nicht nur die zauberhafte Natur der badischen Rheinebene mit ihren Wäldern, satten Grünflächen und Panoramaausblicken genießen möchte, findet am Wegesrand eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und möglichen Aktivitäten. Allein in den malerischen Städten Heidelberg, Offenburg, Lahr oder Baden-Baden lohnt es sich Station zu machen, und einen Sightseeingtag einzulegen. In Lahr lockt beispielsweise die Burgruine Hohengeroldseck. Heidelberg fasziniert durch seinen historischen Stadtkern mit Schloss und Alter Brücke. In Baden-Baden ist der Besuch des bekannten Casinos ein spannender Zeitvertreib, für alle, die auch dem Weltlichen gegenüber nicht ganz abgeneigt sind. Rund um Offenburg gruppieren sich zahlreiche Weingüter, die zur Weinverkostung einladen. Sehr Wagemutige vergnügen sich unterwegs bei einem Pausentag im Europa-Park Rust, der zum Beispiel spektakuläre Fahrgeschäfte zu bieten hat. Vor allem bei Kindern steht der Besuch des Europaparks Rust hoch im Kurs.

Klöster besichtigen unterwegs

Natürlich gibt es auf einer Pilgerwanderung über den Badischen Jakobsweg eine Vielzahl an Klöstern zu besichtigen. Die Benediktinerabtei Stift Neuburg bei Heidelberg, das Kloster Lichtental bei Baden-Baden oder das Kloster der Franziskanerinnen in Gengenbach laden interessierte Wanderer ein. In den genannten Klöstern gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten für erschöpfte Pilger.